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VEB Chemiewerk Coswig |
| Im Ortsteil Tasdorf, unweit des Kalksteintagebaus
und des großen Zementwerks, steht eine gewaltige Industrieruine. Die beiden riesigen Schornsteine sind sogar
von den Trümmerbergen Berlins aus sichtbar und riefen so mein Interesse hervor. In einer Fahrradtour ging
es dann von Berlin-Marzahn aus nach Rüdersdorf, immer auf die beiden Schlote zu. Vor Ort bietet sich ein geisterhaftes Bild. Zwei riesige, gigantisch hohe Hallen, als ob gerade ein Krieg stattgefunden hätte. An den Säulen und Tanks der größten Halle, die bestimmt 200 Meter lang und 40 Meter hoch ist, befinden sich kyrillische Worte und Sätze. Rußgeschwärzte Wände und Decken, Löcher in den Wänden und abgesplitterter Beton lassen diese Halle zu einem faszinierenden Ort werden. Doch auch der Rest des Geländes ist unglaublich. Mehrere gigantische Betonpfeiler liegen umgestürzt auf dem Innenhof, gewaltige Betonsilos und andere Hallen umsäumen das Areal. In einem großen Chemielabor haben Idioten sämtliche Einrichtung zerschlagen, Ex-Schränke, Möbel und zerbrochene Chemikaliengläser liegen wild durcheinander. Ein Kalender zeigt das Jahr 1998. Genauere Informationen lassen sich erst zu Hause finden, dank Recherche. Das genaue Baujahr der Anlage ist mir unbekannt, aber Baustil und Verwitterung der ältesten und größten Hallen lassen auf das Dritte Reich schließen. Von der üblichen Verkleitung des Betongerippes mit KLinkern ist aber nichts mehr übrig. Zu DDR-Zeiten firmierte das Werk als "VEB Chemiewerk Coswig, Betriebsteil Rüdersdorf" und produzierte hier Futterphosphat "Rükana" (hydrothermische Entfluorierung eines Gemischs aus Rohphosphat, Phospohorsäure und Soda). Nach der Wende probierten hier wohl diverse Kleinbetriebe zu überleben, seit 1998 ist aber spätestens Schluß gewesen. Zuletzt wird das Areal als Filmkulisse genutzt. Aufwändigstes Projekt war der 90-Millionen-Euro-Streifen "Duell - Enemy at the Gates", in dem hier Stalingrad nachgestellt wurde. Dies erklärt auch die Kriegsähnlichen Schäden an der Halle und die kyrillischen Beschriftungen. Near the small village of Tasdorf near Rüdersdorf I found the relicts of a huge chemical plant. Evidently built during WW2, the buildings were used by the east german "people owned company" VEB Chemiewerk Coswig, who produced phosphates and other products needed for farming. All over the area you can find cyrillic words and slogans what is very uncommon, because the russians never owned this company nor lived here. The explanation is simple. Do you know the war movie "Enemy at the gates"? Watch it. In this film, they used the abandoned factory as a location for the fight over Stalingrad. The production was around 1999/2000, since then the whole area is totally dead. |
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© Apr |
Mryia |
